Die Auswahl des richtigen Brokers ist eine wichtige Sache. Er ist das Bindeglied zwischen dem Trader und der Börse. In diesem Artikel gebe ich dir ein paar Tipps, was du beachten musst und wie du am besten vorgehst
Viele Trading-Einsteiger machen sich zu wenig Gedanken über die Auswahl eines Brokers. Das kann fatale Folgen nach sich ziehen. Schließlich ist der Broker oder auch die Handels-Plattform das wichtigste Bindeglied zwischen dem Trader und dem Markt. Und die sollte stimmig sein. Es lohnt sich, genau hin zu schauen und seinen zukünftigen ‚Partner’ detailliert unter die Lupe zu nehmen. Viele Broker und Plattformen bieten nur den eigentlichen Zweck, dass du über sie handeln kannst. Das mag in dem einen oder anderen Fall ausreichen. In manchen Fällen aber auch nicht. Wenn ein Trader ein bisschen mehr Betreuung braucht, als nur die Abwicklung von Orders.
Es gibt eine Menge Plattformen und Broker, die dir ein umfangreiches Repertoire für dein Trading bieten. Das kann zum Beispiel ein Angebot von Lern-Material sein, diverse Videos und Podcasts, aber auch Spezialsoftware, wie Trading-Module und Scanner, die speziell für Trader kreiert werden. Vor allem Trading-Anfänger tun sich bei der Auswahl des richtigen Brokers schwer.
Welcher Typ Trader bist du?
Stelle dir ganz einfach die Frage: Welcher Typ Trader bin ich? Bist du eher der langfristige Händler, der Wertpapiere ein oder zwei Mal im Jahr kauft, um sie dann länger im Depot liegen zu lassen? Dann ist für dich deine Hausbank der erste Ansprechpartner. Im Großen und Ganzen ist diese Kategorie Trader, die man eher als langfristig orientierten Anleger bezeichnen kann, bei der Hausbank am besten aufgehoben. Die bieten meist einen moderaten Service und alles kommt aus einer Hand. Klar, die Spesen sind oft ein bisschen höher. Aber dafür kennt man sich und muss auf keine unliebsamen Überraschungen vorbereitet sein.
Das genaue Gegenteil ist bei Swing- und Daytradern der Fall. Sie wechseln ihre Positionen sehr häufig. Deshalb sollte sie vor allem auf die Spesen schauen. Die sollten nämlich so gering wie möglich sein, so wird das Trading schon mal zu einem kostspieligen Unterfangen. Der Kostenfaktor ist natürlich wichtig. Doch das entscheidende Auswahl-Kriterium ist er nicht. Es kommt viel mehr darauf an, was du speziell für deine Arbeit in den Märkten brauchst. Am besten ist es, du stellst dir für deine Bedürfnisse eine Art Checkliste auf, die etwa so aussehen könnte:
Welche Instrumente kannst du über den Broker oder die Plattform handeln? Deine Plattform oder dein Broker sollte natürlich die Produkte anbieten, du bevorzugt handeln willst. Wenn du Futures und Optionen handelst, dann nützt der ein Anbieter, der zwar alle Investmentfonds und ETF’s aber keine Futures anbietet, herzlich wenig. Lege also genau fest, was du handeln willst und prüfe dann, ob der jeweilige Anbieter das auch hat.
Preise und Spesen Je nach Handelsverhalten solltest du prüfen, welche fixen und variablen Gebühren ein Broker oder eine Plattform berechnet. Da gibt es immer noch große Unterschiede. Manche berechnen monatliche oder quartalsweise Depotführungsgebühren. Andere stellen Depot-Überträge in Rechnung. Beim Handel selbst ist ein wichtiger Faktor, wie transparent der Broker oder die Plattform ihre Gebühren ausweist. Viele weisen nur ihre eigenen Gebühren aus, nicht aber Kosten Dritter. Zum Beispiel solche, die von Börsen erhoben werden. Achte darauf, ob zusätzliche Spesen für taggleiche Teilausführungen in Rechnung gestellt werden.
Vorsicht bei Lockangeboten, bei denen Neukunden zeitgleich befristet günstige Kommissionen bekommen und nach Ablauf dieser Frist die höheren regulären Gebühren angesetzt werden. Neben regulären Gebühren gibt es oft auch versteckte Kosten. Es gibt Broker, die besonders im Umfeld von CFDs und Forex als Market Maker agieren und die Spreads künstlich weiten. Achte daher immer auch auf die Größe der Spreads bei deinem Broker.
Märkte und Handelszeiten Wenn du neben deutschen Werten auch US-Aktien, Rohstoffe an der CME, Futures in Singapur oder Forex handeln willst, dann ist es natürlich wichtig, dass dein Broker oder deine Plattform das auch möglich machen kann. Zugang zu viele Märkte heißt: Viele Chancen nutzen können. Nichts ist ärgerlicher, als wenn du einen Trade verpasst, nur weil deine Plattform keine Anbindung einer bestimmten Börse hat.
Special: Trading-Plattform Eine Trading-Plattform muss zu dir passen. So bietet zum Beispiel nicht jede Plattform Zugang zum Orderbuch eines Handels-Instruments. Das ist aber für Daytrader besonders wichtig. So ist es ein Vorteil, wenn die Anordnung der Plattform an deine persönlichen Wünsche anpassen, mehrere Charts gruppieren, direkt aus dem Orderbuch oder dem Chart handeln oder auch eigene Strategien definieren kannst.
Support und Telefonische Order Viele Trader legen auf den Support wenig Wert. Das kann ins Auge gehen. Wenn du zum Beispiel einen Trade falsch ausführst und einen unterbesetzten Support hast, der erst nach gewisser Zeit auf deine Anfrage reagiert. Telefonische Orders sind keineswegs ein Relikt aus der Steinzeit. Stell dir vor, du willst einen Trade ausführen und dein Internet fällt aus, oder die Plattform ist überlastet. Dann hilft das gute alte Telefon weiter.
Weiterbildungen Natürlich ist dein Broker oder deine Plattform nicht für dein Können verantwortlich. Aber ein Serviceangebot in dieser Richtung ist viel wert. Es hilft dir, wenn du dich weiterbilden kannst. Zum Beispiel im Bereich Analyse und Charttechnik. Weiterbildung ist immer angesagt. Auch im Trading hilft es dir, dich ständig zu verbessern. Es gibt immer wieder neue Trading Strategien und neue Methoden, wie du Gewinne noch effektiver laufen lassen und Verluste abmildern kannst.
Absicherung Spätestens seit der letzten Finanzkrise wissen wir, wie wichtig es ist, dass Kapital auf den Depots und Konten von Banken gesichert wird. Prüfe also, welche Einlagensicherung vorhanden ist, wenn dem Broker oder der Plattform etwas passiert und im schlimmsten Fall insolvent wird. Werden Kundengelder abgegrenzt vom Vermögen des Brokers geführt? Ist er ordentlich reguliert und wird er von einer zuverlässigen Aufsichtsbehörde, wie der BaFin oder der FSA überwacht? Oder sitzt er gar irgendwo auf einer Insel in der Karibik?
Das sind alles Punkte, auf die du achten solltest, wenn du dich mit der Auswahl eines Brokers oder einer Plattform beschäftigst. Nimm diese Auswahl nicht auf die leichte Schulter.
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