Die Mehrzahl deren, die sich mit Geldanlage beschäftigen, tun dies im Hinblick auf ihre Altersvorsorge. Das ist auch richtig. Trotzdem sollten auch und gerade diese Privatinvestoren einige wichtige Kriterien beachten. In diesem Artikel erfahrt ihr, worauf ihr bei der Geldanlage achten müsst, wenn es um eure Altersvorsorge geht
Bei den unterschiedlichen Formen der Geldanlage unterscheiden wir im Allgemeinen xzwischen Geldwert- und Sachwertanlagen. Im Hinblick auf die private Altersvorsorge ist diese Unterscheidung wichtig. Geldwertanlagen begünstigen den Anleger zur Einnahme eines bestimmten Betrags zu einem meist im Voraus festgelegtem Termin. Denn diese Anlageformen werden von der Veränderung der Kaufkraft maßgeblich beeinflusst, bieten feste und kalkulierbare Erträge und sind in der Regel auch liquider als Sachwertanlagen. Bei der Geldanlage zur Altersvorsorge bilden sie eine wichtige Säule. Zu den Geldwertanlagen zählt man zum Beispiel Sparguthaben, Festgelder, Sparbriefe, festverzinsliche Wertpapiere und auch Geldmarktfonds.
Bei den Sachwertanlagen steht, wie der Name schon sagt, der Sachwert der Anlage im Vordergrund des Geschehens. Sie bilden eine zweite wichtige Säule der Geldanlage zum Aufbau der eigenen Altersvorsorge. Bei den Sachwertanlagen liegen die Erträge aus der Anlage im Regelfall fest und sind auch nicht kalkulierbar. Dieser ausgeschüttete Ertrag ist im Allgemeinen auch geringer als bei den Geldwertanlagen. Interessant sind aber die möglichen Aussichten auf Wachstum dieser Variante der Geldanlage und steueroptimierter oder teilweise auch steuerfreier Wertzuwachs zum Beispiel bei Aktien und der mehr oder weniger absolut Werterhalt beispielsweise bei Immobilien, was für die Altersvorsorge ebenfalls eine wichtige Rolle spielt.
In punkto Altersvorsorge müssen Chancen und Risiken der Geldanlage abgewogen werden
Naturgemäß bergen höhere Chancen auch erhöhte Risiken in sich. Das ist eine Grundregel bei der Geldanlage. Der Wert von Sachwertanlagen unterliegt dem Gesetz der Märkte, also dem Angebot und der Nachfrage. Wirtschaftliche und politische Unsicherheiten können die Werte ganz massiv beeinflussen und Verluste und Wertminderungen verursachen. Aus diesem Grund gerade Sachwertanlagen bei der Planung der Altersvorsorge sorgfältig und mit Bedacht ausgewählt werden.
Klassische Sachwertanlagen sind Aktien, Immobilien, Aktien- und Immobilienzertifikate sowie Beteiligungen an Unternehmen jeglicher Art. Es gilt dabei immer der Grundsatz, dass mit der Länge des Anlagezeitraums auch der Anteil der Sachwerte an einem Anlageportfolio zur Sicherung der Altersvorsorge ansteigt.
Die allgemeinen Ziele jeder Geldanlage sind in erster Linie die Rentabilität, die Sicherheit, die Liquidität und die Optimierung in steuerlicher Hinsicht. Sie stellen die wichtigsten Kriterien der Geldanlage dar und sind gewissermaßen deren Säulen. Alle diese Ziele stehen in einer direkten Beziehung zueinander. Für die private Altersvorsroge werden die Ziele meist in einer im Einzelfall unterschiedlichen Rangfolge angestrebt.
Rentabilität
Die Rentabilität ist und bleibt stets der Gradmesser für den wirtschaftlichen Erfolg der Geldanlage. Im Hinblick auf die Altersvorsorge hat dieses Kriterium einen hohen Stellenwert. Der Erfolg der Geldanlage errechnet sich aus dem Verhältnis des erzielten Profits zum eingesetzten Kapital abzüglich der Kosten und der Besteuerung des Anlageergebnisses. Als Profite oder Erträge kommen im Regelfall die laufende Verzinsung, zum Beispiel bei festverzinslichen Wertpapieren, variable Erträge, beispielsweise Sparzinsen oder Dividenden, Kurs- und Veräußerungsgewinne aber auch staatliche Zuwendungen in Betracht. Alle Erträge sind grundsätzlich steuerpflichtig! Wichtig für das Anlageziel Altersvorsorge: Eine Ausnahme bilden hier die staatlichen Zuwendungen und unter bestimmten Voraussetzungen auch Kursgewinne.
Die Rentabilität einer Aktienanlage errechnet sich effektiv aus der Summe der Dividenden und Kursgewinne im Verhältnis zum eingesetzten Kapital, abzüglich aller Spesen und Steuern. Für die Ermittlung der Rentabilität von festverzinslichen Wertpapieren zieht man bei der Geldanlage die Effektivverzinsung heran. Sie wird bestimmt vom Kaufkurs, den Spesen, dem Zinsertrag, den Zinsterminen, vom Disagio bei der Rückzahlung, der Laufzeit des Papiers und der Art der Tilgung. Daraus ergeben sich teilweise recht komplizierte Formeln, die ich euch an dieser Stelle ersparen möchte. Für den Anleger ist besonders im Hinblick auf die Altersvorsorge die Rendite nach Steuern von besonderem Interesse.
Sicherheit
Als Kriterium zur Beurteilung der Sicherheit gilt bei der Geldanlage grundsätzlich, ob und wie die Erhaltung des eingesetzten Kapitals und seiner Rückzahlung gewährleistet und gesichert ist. Die Sicherheit einer Anlage ist immer auch im Zusammenhang mit den Risiken derselben zu betrachten. Ganz besonders, wenn es um eure Altersversorgung geht. Unter dem Begriff „Risiko“ versteht man bestimmte Nachteile, Verluste oder Vermögensschäden, die mit der Anlage direkt verbunden sind. Dazu gehören zum Beispiel Liquiditätsrisiken, Ausfallrisiken, Kursrisiken, Zinsänderungsrisiken, Länderrisiken, Währungsrisiken, Inflationsrisiken, Steueränderungsrisiken, Rückzahlungsrisiken und allgemeine Marktrisiken.
Im Hinblick auf das Risiko der Geldanlage zur Altersvorsorge solltet Ihr euer Kapital nur Institutionen und/oder Personen anvertrauen, die auch wirklich seriös sind. Grundsätzlich ist die Sicherheit genauso wichtig, wie die Rentabilität. Das gilt besonders bei der Altersvorsorge! Ähnlich wie beim Renditekriterium sind auch im Hinblick auf die Risikobetrachtung bei einer längeren Anlagedauer die Sachwertanlagen wie Aktien, Immobilien oder Beteiligungen bei der Geldanlage entsprechend stärker zu berücksichtigen.
Liquidität
Unter dem Begriff Liquidität versteht man die Möglichkeit, die Anlage jederzeit in Bargeld umwandeln zu können. Wenn bereits im Vorfeld der Geldanlage feststeht, dass der anzulegende Betrag zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigt wird, ist die Anlagedauer darauf auszurichten. Unvorhergesehene Ereignisse machen es unter Umständen erforderlich, dass man die Anlage in Bargeld umwandeln muss und damit unter Umständen Renditeeinbußen hinnehmen muss. Geht es um eure Altersvorsorge müsst das immer berücksichtigen. Was die Liquidität angeht, kann man die verschiedenenm Anlageformen in unterschiedlichen Abstufungen einteilen. Man unterscheidet:
Liquiditätsstufe 1 = Hohe Liquidität
Bargeld, Laufendes Kontoguthaben (inkl. Kontokorrent), Termineinlagen (Festgelder), Geldmarktfonds, Euribor/Libor- und Euro-Libor-Anleihen (kurzfristige zinsvariable Anleihen), Spareinlagen mit Kündigungsfrist bis zu 3 Monaten, Schatzeinlagen des Bundes
Liquiditätsstufe 2
Offene Investmentfonds, Aktien, Optionsscheine, Terminmarkt-Anlagen (mit Einschränkung) Spareinlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist von 6 bis 24 Monaten, Festverzinsliche Wertpapiere
Liquiditätsstufe 3
Offene Immobilienfonds, Edelmetalle, Sparbriefe, Spareinlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist von 24 bis 48 Monaten
Liquiditätsstufe 4
Kapitallebensversicherungen, Nicht standardisierte Beteiligungen, Immobilien
Liquiditätsstufe 5 = niedrige Liquidität
Geschlossene Fonds, Steuerbegünstigte Kapitalanlagen, Unternehmensbeteiligungen, Antiquitäten und sonstige langfristige Wertanlagen
Steuern
Die Steuern spielen bei der Geldanlage immer eine zentrale Rolle. Unabhängig davon, ob es um die Altersvorsorge geht, oder nicht. Oberstes Ziel sollte es deshalb immer sein, unter Wahrung der Kriterien Rentabilität, Sicherheit und Liquidität, eine möglichst geringe Steuerbelastung bei der Geldanlage zu erreichen. Dieses Ziel könnt ihr im Hinblick auf eure Altersvorsorge auf unterschiedliche Weise erreichen: Beispielsweise durch die systematische Nutzung der Freibeträge und Freigrenzen, entsprechender Aufteilung des Vermögens, der richtig getimten Übertragung von Vermögensteilen. Entscheidend bleiben hier immer die Werterhaltung des Vermögens und der Nettoertrag nach Steuer. Welches der vier genannten Kriterien der Geldanlage im Einzelfall das wichtigste ist, kann man so nicht sagen. Es kommt immer auf die individuellen Präferenzen des Anlegers und das Anlageziel an. Das Chancen- und Risikopotenzial ist daher stets sehr sorgfältig abzuwägen. Besonders wenn es um die Altersvorsorge geht.
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