Viele Deutsche möchten früher in Rente

Die Mehrzahl der Deutschen hätte nichts dagegen, früher in Rente zu gehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). Demnach liegt das gewünschte Alter für den Rentenbeginn bei 65 Jahren.

In punkto Rente haben die Deutschen eine klare Vorstellung. Zumindest was das Wunschziel für das Renten-Eintrittsalter angeht. Bei der Planung ihrer Altersvorsorge geben die meisten den gewünschten Termin mit 65 Jahren an. Zu diesem Ergebnis kommt das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA). Die Rente mit 65 ist der eindeutige Favorit einer Auswertung, dass das DIA zusammen mit dem Finanzportal ‚finanzen.de’ durchgeführt hat. Dafür wurden circa 155.000 Datensätze ausgewertet. Etwa 70 Prozent der Bundesbürger wollen deutlich früher in Rente gehen und nicht bis zum gesetzlichen Eintrittsalter warten. Mehr als die Hälfte will spätestens im Alter von 65 Jahren aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Knapp elf Prozent möchten noch früher in Rente gehen und geben ein Wunsch-Eintrittsalter von 60 Jahren an. Die genauen Zahlen zeigt die nachfolgende Grafik.

‚Früher in Rente gehen’ dominiert die private Altersvorsorge

„Offenkundig ist die frühere Regelaltersgrenze noch so im Denke verankert beziehungsweise wird noch so heftig zurückgesehnt, dass die Hälfte derer, die sich nach einer privaten Altersvorsorge erkundigen, dieses Alter präferiert“, erklärt der Sprecher des DIA, Klaus Morgenstern zum Thema Wunschalter für die Rente. Ihm zufolge gibt es kein anderes Alter, das auch nur annährend eine solch große Zustimmung findet, wie 65. Obwohl die Anhebung des gesetzlichen Alters für die Rente bereits seit dem Jahr 2012 läuft.

Etwa ein Zehntel der User von ‚finanzen.de’ nennt als passenden Beginn für die Rente sogar ein Alter von 60 Jahren. Also deutlich früher, als es selbst unter Ausnutzung der Regeln für langjährig Versicherte der gesetzlichen Rentenversicherung möglich ist. Unter dem Strich wünscht sich dieser Auswertung zufolge eine deutliche Mehrheit einen Beginn ihrer Rente, der deutlich vor der Regelaltersrente liegt. „Das korrespondiert auch mit den Erfahrungen der gesetzlichen Rentenversicherung, Sie beobachtet einen zunehmenden Anteil von früheren Renteneintritten. Auch unter Inkaufnahme von Abschlägen bei der Rente“, fügt Morgenstern hinzu. Eine ergänzende private Altersvorsorge kann bei einem Rentenbeginn vor dem gesetzlichen Alter mögliche Abschläge von der Rente ausgleichen.


Rente mit 67 ist nicht sehr populär

Die erstaunlichen Ergebnisse dieser Auswertung stehen vor dem Hintergrund, dass die Jahrgänge ab 1964 ohne Abzüge bei der gesetzlichen Rente erst mit 67 Jahren ihren Ruhestand antreten dürfen. Dennoch geben weniger als neun Prozent der User von ‚finanzen.de’ dieses Alter als Wunsch-Beginn für ihre Rente an. Einer der Gründe dafür mag vielleicht im Bewusstsein liegen, dass ein Ruhestand mit gesichertem Einkommen durch eine intelligente Planung der privaten Altersvorsorge durchaus möglich ist.