So erstellst du ein Trading System 1 – Die Auswahl des Marktes

Mit einem eigenen Trading System hast du beim Handel an der Börse eine Menge Vorteile. Du kannst mehrere Märkte handeln und behältst einen klaren Kopf. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der Auswahl der Märkte

Ein Trading System kann nur dann erfolgreich sein, wenn du ihm kompromisslos folgst. Dazu musst du dich mit deinem Trading System wohl fühlen und ihm vertrauen. Ohne Vertrauen werden die Transaktionen nicht gleichmäßig umgesetzt und du wirst beginnen, alle Handelssignale noch einmal zu überdenken. Der Aufbau und sorgfältige Test wird dir dabei helfen, das notwendige Vertrauen in dein Trading System vor der ersten Position zu gewinnen.

Ein Trading System hilft di nicht nur, Vertrauen zu gewinnen, es ermöglicht dir auch, es an deine persönlichen Präferenzen anzupassen. Um optimale Resultate zu erzielen, muss jedes Trading System so beschaffen sein, dass es dem Temperament und den Präferenzen des Traders genügt. Wer als Trader seine eigene Methode entwickelt, erreicht eine sehr genaue Kenntnis des Tempos des Tradings und der Risiken, die in den Abläufen auftreten, denen er folgt. Er wird dann eher bereit sein, dem System auch an kritischen Punkten zu folgen.


Ein Trading System ist sehr persönlich

Jedes Trading System, vor allem im Terminmarkt. ist eine sehr persönliche Sache. Kein System ist für jeden Trader gleich tauglich. Es gibt eine Vielzahl von Faktoren in einem Trading System, bei denen die individuellen Präferenzen ins Spiel kommen. So kann es zum Beispiel vorkommen, dass sich ein Trader unwohl fühlt, wenn er bei starken Märkten kaufen oder bei Kursrückgängen verkaufen soll. Der Aufbau eines Trading Systems ist eine fortlaufende Serie miteinander in enger Beziehung stehender Entscheidungen, wobei jede Wahl Vor- und Nachteile mit sich bringt. Der Systementwickler muss verschiedene Lösungen klug bewerten und Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen. Das Geheimnis des Erfolgs ist die Fähigkeit, präzise die Prozeduren zu wählen, die gewünschte Ergebnisse mit geringstem Aufwand erbringen, während sie gleichzeitig noch deinen persönlichen Handelspräferenzen entsprechen.

Um als Systementwickler erfolgreich zu sein, musst du dich daran gewöhnen, zunächst einmal Probleme Schrift für Schritt präzise zu identifizieren und aus der Vielzahl aller Lösungen die am besten geeignete auszuwählen. Da es für jedes Problem mehrere Lösungen gibt, ist es deine Aufgabe, unter Berücksichtigung der persönlichen Präferenzen, der Systemziele und der Kosten das für dich beste zu finden. Es wird kaum vorkommen, dass ein Trading System die richtige oder falsche Antwort gibt. Meistens sind es immer einigermaßen brauchbare Lösungen mit akzeptablen Kosten. Wie gesagt, deine primäre Aufgabe besteht darin, die Probleme zu identifizieren.


Punkt 1 für dein Trading System: Die Auswahl der Märkte

Es gibt mittlerweile unzählige (Termin-)Kontrakte an den verschiedenen Börsen und jeden Monat kommen neue hinzu. Mittlerweile haben wir bereits zu viele Märkte, als dass man sauber und effizient jedem Einzelnen von ihnen folgen kann. Selbst im Computerzeitalter ist das nur schwer möglich. Der erste Schritt beim Aufbau eines Trading Systems muss also sein, aus dem Dickicht der Terminkontrakte eine handelbare Anzahl herauszufiltern. Bevor du dich mit Trends beschäftigst, musst erst einmal einen Mindeststandard für die Handelbarkeit setzen, um die Märkte zu isolieren, denen du folgen willst. Verschwende keine Minute mit der Analyse von Märkten, in denen du nicht aktiv werden willst. Es sei denn, du benutzt sie als Training.

Der primäre Faktor bei einem Trading System und der Auswahl eines Marktes ist die Liquidität. Man muss stets schnell und effizient ein- und aussteigen können. Die besten Messzahlen für Liquidität sind das Volumen und das Offene Interesse (Open Interest). Ich rate dir, stets Minimumstandards zu verlangen, wie beispielsweise 5.000 Kontrakte tägliches Volumen in dem Kontraktmonat, in dem du handeln willst. Zusätzlich zur Liquidität solltest du dich in deinem Trading System auch mit anderen wichtigen Kontrakteigenschaften beschäftigen, wie zum Beispiel der historischen Volatilität und der Verfügbarkeit exakter fundamentaler und technischer Daten. Märkte mit weit schwankenden Trends in der Vergangenheit sind engen, sich nur schwach bewegenden Märkten vorzuziehen. Schneller Zugriff auf exakte fundamentale und technische Daten ist eine wichtige Voraussetzung. Das gilt auch dann, wenn du diese Daten in deiner eigenen Analyse nicht unbedingt benutzen willst. Sie gehören in jedem Fall zu einem Trading System, denn die Tatsache, dass solche Daten überhaupt verfügbar sind, macht diese Märkte auch für andere Trader interessant und schafft Liquidität.


Volumen und Open Interest sind wichtige Parameter für dein Trading System

Wenn man Mindestanforderungen für Volumen und Offenes Interesse (Open Interest) setzt, so ermöglicht das, die Märkte von über 100 auf circa 20 zu reduzieren. Das stellt eine halbwegs akzeptable Zahl dar, die auf täglicher Basis verfolgt werden kann. Bedenke, dass Kurse, Volumen und Offenes Interesse ebenfalls schwanken, wenn sich die fundamentalen und technischen Daten ändern. Das Volumen tendiert dazu, in steigende Märkte zu fließen, während seitwärts oder abwärts gerichtete Kontrakte an Volumen verlieren. Mach dir keine Sorgen darüber, irgendwelche großen Marktbewegungen zu verpassen. Die Kursentwicklung zieht das Volumen sehr schnell an, so dass du in jedem Fall davon profitieren wirst, sobald sich ein größerer Trend entwickelt.

Volumen und Offenes Interesse müssen in deinem Trading System regelmäßig überprüft werden. Ich empfehle, das zweimal pro Monat zu tun. Du wirst feststellen, dass sich deine Auswahl der Märkte von Zeit zu Zeit ändert. Volumen und Offenes Interesse verringern oder vergrößern sich und über- bzw. unterschreiten Ihre Minimummarken, während das Offene Interesse und die Umsatzrichtlinien dafür sorgen, dass du nicht in trendlosen Märkten investiert bist und dadurch effektiv Geld sparst. Hältst du die Kriterien in deinem Trading System ein, wird es dafür sorgen, dass du in Märkten engagiert bist, die großes Potenzial für Profite bieten.

Während du in deinem Trading System laufend das Volumen und das Offene Interesse beobachtest, wirst du auch herausfinden, dass das Auslaufen eines Kontraktes und andere, saisonale Faktoren starke Veränderungen des Offenen Interesses mit sich bringen können. Bevor du in deinem Trading System eine Entscheidung bezüglich Hinzufügen oder Ausschließen eines bestimmten Marktes triffst, solltest du in deinem Trading System, bei solch krassen Veränderungen, besser mit einem gleitenden Durchschnitt (Moving Average) arbeiten.