Nachhaltige Investments sind der Chartstürmer in der Finanzbranche. Aber gleichzeitig wächst die Gefahr, dass viele Anleger auf Greenwashing hereinfallen. Aber Anleger und vor allem Produktanbieter sollten Vorsorge treffen und genau hinschauen
Seit der vom Menschen gemachte Klimawandel immer mehr anerkannt wird, sind bei vielen der achtsame Umgang mit unserer Umwelt und ein verantwortungsbewusster Einsatz unserer Ressourcen zur Herzensangelegenheit geworden. Nachhaltige Investments sind eine sinnvolle Antwort der Finanzbranche auf dieses neue Umweltbewusstsein und nehmen sich den prägenden Themen unserer Zeit an. Nachhaltige Fonds und Wertpapiere genossen in den letzten Jahren bestenfalls ein Nischendasein.
Doch mittlerweile haben sich diese Investments zu einem regelrechten Blockbuster entwickelt. Nachhaltige Investments verbuchen heute Zuwachsraten im oberen zweistelligen Bereich und übertreffen damit ihre ‚Kollegen’ aus den nicht ‚grünen Bereich’ bei weitem. So genannte ‚ESG-‚ oder ‚Sustainability-Fonds’ liegen im Fokus des Interesses der Anleger und gehören zu den am häufigsten nachgefragten Produkten. An und für sich ist das ja eine gute Sache, wenn nachhaltige Investments auf ein breiteres Interesse bei den Investoren treffen. Doch Vorsicht ist geboten, denn auf der populären grünen Wiese tummeln sich leider auch eine Menge schwarzer Schafe.
Alarmstufe Rot für Grüne Geldanlagen
Nachhaltige Investments sind Bestseller. Das wissen natürlich auch jene, die es nicht ganz so ehrlich mit ihren Kunden meinen. Viele Fondsmanager und Anlageberater versuchen ihren Produkten ‚fragwürdigen’ Herangehensweisen einen leuchtend grünen Anstrich zu verpassen. ‚Best-in-Class-Ansatz’ oder ‚Greenwashing’ sind zum Beispiel solche Methoden für ein Pushen der Investments. Geschickt gemacht fällt vielen Anlegern, aber auch Vermögensverwaltern und Fondsmanagern gar nicht auf, dass sich unter der frischen Oberfläche manch nachhaltiger Geldanlagen eine ganz und gar nicht grüne Grundierung befindet.
Schaut man einmal bewusst hinter die Kulissen manch nachhaltiger Investments, fällt schnell auf, dass sich im Portfolio manch attraktiv klingender Fonds auch kritische Papiere, wie Kohle- oder Erdölaktien befinden. Privatanleger fühlen sich im schlechtesten Fall hinters Licht geführt. Institutionelle Anleger, die in solch ‚gepushte’ nachhaltige Investments investieren, können sich auch eine – im wahrsten Sinne des Wortes – ‚blutige Nase’ holen. Für sie lauert nämlich eine weit größere Gefahr. Entpuppt sich die grüne Geldanlage als verkappter Klimasünder, droht der öffentliche Pranger. Zum Beispiel durch Shitstorms in den sozialen Medien. Ist der Ruf erst einmal ruiniert, kann das in der Finanzszene üble Folgen nach sich ziehen.
Datencheck für nachhaltige Investments
Für den privaten als auch den institutionellen Anleger stellt sich damit die Frage: Wie schütze ich mein Engagement vor Kuckuckseiern? Gesetzliche Verpflichtungen greifen derzeit noch zu kurz. Selbst die im März 2021 in Kraft getretene ‚EU- Offenlegungsverordnung’ für alternative Investments ist nur eine Richtlinie für institutionelle Anleger, schrittweise klimaneutrale Wege einzuschlagen. Wer heute ohne schlechtes Gewissen in alternative Investments einsteigen möchte, der braucht eine viel weitergehende Transparenz von Anlageprodukten. Investoren von heute müssen kritisch sein und sorgfältig auswählen. ‚Impact-Investing’ ist eines der Werkzeuge, die hierfür in Frage kommen.
Der Schlüssel zum Erfolg, um nachhaltige Investments gezielt und sicher aussuchen zu können, liegt in der Transparenz. In der Verantwortung sind hier vor allem Anbieter von Finanz- und Analysedaten. Sie müssen Klimafreundlichkeit und nachhaltige Ansätze in den verschiedenen Anlageprodukten nachprüfbar und quantifizierbar machen. Das gelingt vor allem durch eine detaillierte fonds- oder produktspezifische Nachhaltigkeitsauswertung.
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