Investmentfonds sind eine super Anlagemöglichkeit. Aber auch sie gibt es nicht umsonst, was oft in Verkaufsgesprächen untergeht. In diesem Artikel erfährst du alles über die Kosten rund um Investmentfonds
Transparenz ist einer der wichtigsten Vorteile der Investmentfonds als Anlagemedium. Das gilt sowohl für die Anlage selbst als auch für die Kosten dieser Anlageform. Selbstverständlich machen auch Fondsmanager nichts umsonst und lassen sich für ihre Dienste bisweilen mehr oder weniger fürstlich entlohnen.
Wie bei der Direktanlage, fallen bei Investmentfonds auch Kosten und Gebühren an, die durch den Anlageerfolg verdient werden müssen. Fast alle Kosten und Gebühren sind der Satzung des jeweiligen Fonds zu entnehmen. Generell kann man bei Investmentfonds zwei Kostenarten unterscheiden, zum einen die direkten Kosten, die Sie unmittelbar tragen müssen, und die indirekten Kosten, die vom Sondervermögen gedeckt werden.
Direkte Kosten
Bei den direkten Kosten fällt zuerst einmal der Ausgabeaufschlag an. Er dient in erster Linie dazu, die Kosten der Investmentgesellschaft für den Vertrieb des Fonds zu decken. Grundsätzlich kann jede Investmentgesellschaft selbst festlegen, welchen Ausgabeaufschlag sie für ihre Investmentfonds verlangt. In der Praxis werden zwischen 0,5 und 5 Prozent verlangt. Je nach Art der Investmentfonds (Aktien-, Renten-, Immobilien- oder Geldmarktfonds). Dieser Betrag wird beim Erwerb der Anteile fällig, bei regelmäßigem monatlichem Erwerb jeden Monat neu und bei der Einmalanlage auf den verausgabten Gesamtbetrag.
Das heißt im Klartext, wenn du 10.000 Euro in einen Aktienfonds investieren, der mit einem Ausgabeaufschlag von 5 Prozent versehen ist, werden 500 Euro von der Investmentgesellschaft einbehalten, und die restlichen 9.500 Euro werden angelegt. Diese Kosten erscheinen nicht immer auf den Kontoauszügen und werden leider in vielen Beratungsgesprächen nicht deutlich genug herausgestellt. Bei Aktien- und gemischten Fonds liegen die Ausgabeaufschläge in der Regel zwischen 2,5 und 5 Prozent, bei Rentenfonds zwischen 2 und 4 Prozent, bei offenen Immobilienfonds zwischen 5 und 6 Prozent und bei den Geldmarktfonds zwischen 0 und 1 Prozent.
Es gibt auch Investmentfonds, die grundsätzlich ohne Ausgabeaufschlag vertrieben werden. So genannte No-Load Fonds. Hier sind die Kosten (Gebühren) für Management und Verwaltung oft etwas höher. Bei der direkten Anlage bei einer Investmentgesellschaft fällt manchmal überhaupt kein Ausgabeaufschlag an, oder ein viel geringerer. Wenn du Anteile an Investmentfonds bei einer Bank, Sparkasse, Direktbank, einem Online-Broker oder einer Privatbank kaufst, kommen noch die Kosten für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren, die Spesen hinzu. Solche Kosten entfallen aber bei vielen Banken, wenn du deren hauseigene Investmentfonds zeichnest.
Kosten für das Management von Investmentfonds
Für das Management eines Investmentfonds berechnet die Investmentgesellschaft eine Gebühr aus dem Sondervermögen. Darüber hinaus wird bei einigen Fonds noch eine Gewinnbeteiligung verlangt, wenn der Fonds zum Beispiel eine Wertsteigerung erreicht, die über einer vorher bestimmten Vergleichsmarke liegt. Ob ein Investmentfonds solche eine Gewinnbeteiligung berechnet, muss im Verkaufsprospekt angegeben werden. In der Regel fallen solche Gewinnbeteiligungen hauptsächlich bei den Derivate- und Hedge-Fonds an. Manche dieser speziellen Investmentfonds leben auch nur von einer Erfolgsbeteiligung.
Wer bei einer Bank oder Sparkasse schon ein Wertpapierdepot unterhält, der weiß, dass dort für die Verwahrung der Wertpapiere eine Kontoführungs- und Depotgebühr berechnet wird. Diese Gebühr muss von dir direkt bezahlt werden und schmälert natürlich deinen Anlageerfolg. Da Anteile an Investmentfonds bekanntlich Wertpapiere sind, fallen auch für sie diese Kosten, in Form von Depotgebühren an. Die sind sehr unterschiedlich und von Bank zu Bank verschieden. Erkundige dich über diese Kosten, bevor du Investmentfonds kaufst. Diese Kosten sowie alle sonstigen Betriebskosten werden in der Kennzahl TER (Total Expense Ratio) zusammengefasst.
Indirekte Kosten bei Investmentfonds
Zu den indirekten Kosten zählt zunächst einmal die Verwaltungsgebühr für das Management. Diese bewegt sich, bezogen auf das Sondervermögen, in der Regel zwischen 0,5 und 2,5 Prozent pro Jahr und wird von diesem abgedeckt. Einige Fonds berechnen auch eine variable und erfolgsabhängige Verwaltungsgebühr, die oft nach Maßgabe des zugrunde liegenden Vergleichsindex errechnet wird. Andere Investmentfonds berechnen Verwaltungsgebühren, die vom Volumen des Sondervermögens abhängig sind. Dann vermindert sich die prozentuale Verwaltungsgebühr mit ansteigendem Sondervermögen. In jedem Fall wird aber die Verwaltungsgebühr direkt vom Ertrag abgezogen.
Für die Verwaltung der Wertpapiere des Sondervermögens erhält die Depotbank eine Depotbankgebühr, die je nach Fonds und Bank wiederum unterschiedlich ausfällt. I der Regel liegt diese Gebühr bei 0,1 bis 0,2 Prozent pro Jahr des Sondervermögens. Die Depotbankgebühr ist allerdings in den Rücknahmepreisen bereits berücksichtigt. Für den Kauf und Verkauf der im Fonds enthaltenen Wertpapiere fallen wiederum Gebühren an, die allgemein als Transaktionskosten ausgewiesen werden.
Mein Tipp
Da Fonds in der Regel auf langfristiges Investment angelegt sind, lohnt es sich die Kosten im Detail gut zu verstehen. Besonders den TER und den Ausgabeaufschlag solltest du berücksichtigen. Wenn du Investmentfonds kaufen möchtest, kannst du das ganz einfach über deine Hausbank, eine Online-Bank, einen Fondsvermittler… Oder bei mir und meinem Team.
Lass dir trotz allem keine grauen Haare wachsen. Wer nur auf den Kosten schaut, der schaut oft daneben! Sehr viel wichtiger als niedrige Kosten ist die vergleichbare Leistung eines Investmentfonds und einer Investmentgesellschaft sowie ihrer Fondsmanager. Ein guter und erfolgreicher Manager holt auch auf den ersten Blick höhere Kosten durch gute Wertsteigerungen wieder herein. Bei der Kapitalanlage gilt ganz besonders: Qualität geht vor Preis!
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