Inflation und Kosten schmälern die Erträge von Geldanlagen

Inflation und ein wirtschaftlich schlechtes Umfeld waren noch ein günstiges Szenario für Kapitalanleger. Eine aktuelle ESMA-Studie zeigt, dass vor allem Anlageprodukte mit hohen Kosten davon besonders betroffen sind.


Wer Geld anlegen will, der muss in der Regel auch diverse Kosten für den Erfolg seines Investments kalkulieren. Denn diese beeinflussen bekanntlich auch den Netto- Anlageerfolg. Dumm für diejenigen, die überwiegend in solchen Anlagesegmenten investiert sind. Eine aktuelle Studie der EU-Finanzmarktaufsicht ESMA zeigt, dass vor allem die teilweise hohen Kosten von Investmentfonds Anlass zur Sorge geben.

Die Gebühren von Investmentfonds belasten nach wie vor die Erträge der privaten Geldanleger und Sparer. Doch das ist laut ESMA noch nicht alles: Die aktuelle steigenden Teuerungsraten schmälern zunehmend die Einnahmen. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls die ESMA in ihrer jährlichen Studie zu den Kosten von Finanzprodukten für private Direktanleger. Die laufenden Kosten sind zwar nach dieser Studie für das Jahr 2021 bei Aktien-, Anleihen- und Mischfonds leicht gesunken. Aber die Inflation sorgt dafür, dass die Einnahmen unter dem Strich sinken.

Wirtschaftliche Unsicherheit als Bremse
Eine Miteilung der ESMA stellt fest: Anleger sehen sich aktuell mit einem Umfeld großer wirtschaftlicher Unsicherheit, hoher Inflation und einer vergleichbar niedrigen Markt- Performance konfrontiert. Ein besonderer Grund zur Sorge sind in diesem Zusammenhang vor allem die hohen Kosten bestimmter Anlageprodukte. Und dazu zählen laut ESMA vor allem Investmentfonds. Diese Kosten drücken auf die tatsächlichen Anlageergebnisse. Vor allem Kleinanleger sind davon besonders betroffen.

Das sind nicht wirklich gute Aussichten. Denn die Auswertung der ESMA bezieht sich erst auf das Jahr 2021. Die allgemeine Teuerungsrate ab 2022, nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges ist noch gar nicht erfasst. Bereits in 2021 sanken die Gebühren von Aktien-UCITS auf Jahressicht um acht Basispunkte auf durchschnittliche 1,4 Prozent. Bei Anleihen- und Mischfonds jeweils um fünf Basispunkte auf 0.91 bzw. auf 1,45 Prozent. Machte sich die Inflation im Jahr 2020 nur mit 1,5 Prozent bemerkbar, sprang die Teuerung in 2021 bereits auf rund drei Prozent.