Inflation hat 2022 die Reallöhne deutlich gesenkt

Symbolbild zum Thema Inflation, Kaufkraftverlust, Preisentwicklung.

Die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg und nicht zuletzt die steigende Inflation haben der Reallohnentwicklung in Deutschland dramatisch zugesetzt. Die Gehälter konnten im letzten Jahr den Anstieg der Geldentwertung nicht ausgleichen

In Deutschland werden nach wie vor gute Gehälter bezahlt. Im Jahr 2022 haben die Kassen bei den Arbeitnehmern hierzulande zwar deutlich hörbar geklingelt. Wer aber einen Kassensturz und Bilanz macht, erlebt ein böses Erwachen. Von dem was die Menschen verdienen, bleibt nämlich nicht viel übrig. Betrachten wir dieses Szenario einmal unter wirtschaftlichen Aspekten, darf man unverblümt festhalten: Der Nominallohn der deutschen Arbeitskräfte ist zwar stark angestiegen, aber die Reallöhne sind noch sehr viel stärker gesunken. Das geht aus einer Mitteilung des Statistischen Bundesamts hervor.

Demnach ist der Nominallohnindex nach den vorläufigen Ergebnissen der Verdiensterhebung im Jahresdurchschnitt 2022 um 3,4 Prozent angestiegen. Dieser Index bildet die Entwicklung der Bruttomonatseinkommen der deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einschließlich Sonderzahlungen ab. Laut Statistischem Bundesamt war das der stärkste Anstieg der Nominallöhne seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2008.


Größer Rückgang der Reallöhne

Aus der Mitteilung des Statistischen Bundesamts geht allerdings auch hervor, dass es seit 2008 noch keinen stärkeren Rückgang der Reallöhne gegeben hat, als im Jahr 2022 Der Grund für diese drastische Dysbalance: Die Verbraucherpreise haben sich im letzten Jahr um satte 7,9 Prozent erhöht. Unter dem Strich bleibt damit ein Sinken der Reallöhne um voraussichtlich 4,9 Prozent gegenüber dem Jahr 2021. Diese hatten sich bereits in den letzten beiden Jahren der Corona-Krise rückläufig entwickelt. War es im Jahr 2020 noch die starke Kurzarbeit, die für diese Entwicklung verantwortlich zeichnete, zehrte in 2021 und 2022 die hohe Inflation das Wachstum des Nominallohns auf.