Daytrading – Welche Strategie passt zur dir?

Daytrading ist trendy! Der schnelle Handel an der Börse fasziniert viele Menschen. Er verspricht schnelle Profite und bietet eine Menge Action. Aber ohne die richtige Strategie kann das Daytrading auch gefährlich werden. In diesem Artikel findest du einige wichtige Grundsätze für deinen Erfolg an der Börse


Die meisten Neulinge an der Börse finden Daytrading einfach nur faszinierend und fühlen sich magisch angezogen. Kein Wunder: Der schnelle Handel, manchmal im Sekundentakt, verspricht schnelle Profite. Aber du kannst auch ziemlich rasch eine Menge Geld verlieren. Eine der wichtigsten Parameter für das Daytrading ist die Wahl des richtigen Anlagehorizonts. In diesem Punkt unterscheidet sich der Intraday-Handel nicht von der ‚traditionellen’ Kapitalanlage. Beim Daytrading unterscheiden wir mehrere Handelsansätze, wobei die Haltedauer der Positionen von wenigen Minuten bis zu mehreren Monaten reichen kann.

Wie funktioniert Daytrading? Der Name sagte bereits (fast) alles aus: Trader handeln Aktien, Indizes, Währungen oder andere Finanzinstrumente. Im Unterschied zum ‚normalen’ Investor schließen sie ihre Positionen in der Regel vor Börsenschluss. Egal, ob diese im Gewinn oder Verlust notieren. Dadurch gehen Daytrader dem potenziellen ‚Overnight-Risiko’ aus dem Weg. Denn der größte Feind beim Daytrading ist eine Kurslücke, die bei der nächsten Handelseröffnung infolge wichtiger Nachrichten, wie etwa Quartalszahlen oder Übernahmen, entstehen kann. Diese Tatsache macht bereits deutlich: Händler zielen beim Daytrading auf viele, relativ kleine Gewinne ab. Von einem längerfristigen Trend können sie damit nicht profitieren.

Aufgrund der limitierten Höhe der Profite sollte das Risiko beim Daytrading selbstverständlich möglichst klein gehalten werden (Stichwort: Stopp). Konkrete Handelssignale für Ein- und Ausstieg holen sich Daytrader mittels unterschiedlicher Tools aus der Technischen Analyse. Gängige Werkzeuge sind beim Daytrading die Hoch-, Tief- und Schlussmarken des Vortages. Die können als Unterstützungs- und/oder Widerstandsmarken fungieren. So zum Beispiel Pivot-Punkte oder auch Fibonacci- Retracements. In der Regel nutzen Intraday-Händler beim Daytrading für ihre Charts eine Kombination aus 5- bis 60-Minuten-Charts. Dafür gib es allerdings keine festen Regeln.


Vor- und Nachteile des Daytrading

Alles im Leben hat Vor- und Nachteile und für alles gibt es die berühmten zwei Seiten einer Medaille. Das gilt auch und gerade für das Daytrading. Beginnen wir mit den Vorteilen: Das ist zunächst einmal die hohe Handelsfrequenz und das nicht existierende Overnight-Risiko. Mit entsprechenden Hebelinstrumenten kannst du beim professionellen Daytrading selbst mit einem kleinen Konto genauso profitabel und schnell handeln, wie die großen Player an den Börsen. Nun zu den Nachteilen: Ein großer Nachteil ist beim Daytrading die limitierte Handelszeit, die natürlich auch deine Profite limitiert. Denn die Gebühren können sich, je nach Handelsinstrument und Liquidität des Marktes, ziemlich schnell zu hohen Summen entwickeln.

Du solltest auch den zeitlichen Aufwand bei diesem kurzfristigen Trading-Stil nicht unterschätzen. Während ein mittel- bis langfristig orientierter Trendfolger lediglich einmal am Tag, manchmal auch nur einmal pro Woche sein Depot kontrollieren muss, kommst du beim Daytrading nicht um eine intensive und zeitaufwendige Marktbeobachtung herum. Dazu kommen viele Zeit fordernde Tätigkeiten, wie zum Beispiel Vor- und Nachbereitung des Handels in Form von Trading-Journalen. Psychisch musst du – im Gegensatz zum langfristigen Anleger – beim Daytrading ebenfalls ziemlich belastbar sein. Du musst ständig neue Entscheidungen treffen. Oft innerhalb weniger Sekunden. Und das mehrmals am Tag. Das artet in Arbeit aus!


Hast du das Zeug zum guten Daytrader?

Rein mental gesehen ist Daytrading eine generell schwere Tätigkeit. Und das hat einen Grund: Als Daytrader darfst du keine festgefahrene Meinung zum Markt haben! Im Gegenteil: Du musst ständig auf der Hut und immer bereit sein, deine Positionierung schnell zu verändern. Risiko- und Geldmanagement nehmen beim Daytrading eine besonders wichtige, aber auch kritische Rolle ein. Ein Verlust-Trade, den du nicht mehr schließen kannst, macht unter Umständen die Arbeit mehrerer Wochen zunichte. Deshalb ist beim Daytrading eiserne Disziplin die oberste Maxime!

Wenn du dir die hohen Anforderungen an Erfahrung, Wissen, Können und Disziplin einmal in aller Ruhe anschaust, kommst schnell hinter die Weisheit: Daytrading ist nichts für ‚Weicheier’! Nicht umsonst sprechen viele Insider auch von der ‚Königsdisziplin an der Börse’. So sehr das Daytrading auch locken mag, als Einsteiger solltest du deine ersten Gehversuche zunächst auf höheren Zeitebenen machen. Und stelle dir die Frage: Hast du die nötige Zeit für diesen aufwendigen Trading-Stil? Je kürzer der Anlagehorizont, desto größer ist der Zeitaufwand! Gordon Gekko sagte in ‚Wall Street’ einmal: „Es geht doch immer nur um die Kohlen!“ Soll heißen: Wichtig ist, dass du guten Profit machst. Ob das mit einer konventionellen Strategie am Kassamarkt geschieht, oder mit 20 Trades pro Tag im Daytrading, spielt keine Rolle.