Aktienfonds sind die ideale Anlageform zum systematischen Vermögensaufbau, sowie zur rentablen Geldanlage. In diesem Artikel erfährst du, welche unterschiedlichen Arten von Aktienfonds es gibt
Aktienfonds steigen in der Gunst der Anleger. Das belegen die mittlerweile ständig steigenden Netto-Mittelzuflüsse in dieser Fondskategorie deutlich. Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion über die Aktienrente findet diese Anlagemöglichkeit immer mehr Beachtung. Denn Aktien und vor allem Aktienfonds sind keineswegs spekulative Mysterien, sondern ein sehr effizientes Anlagemedium, das sich besonders für einen längeren Vermögensaufbau eignet und dabei noch sehr transparent ist.
Aktien sind so alt wie die moderne Wirtschaft
Der erste Aktienfonds startete in Deutschland am 30. Oktober 1950. Seitdem hat sich in diesem Segment sehr viel verändert. Die Basis der Aktienfonds ist aber bis heute dieselbe geblieben: Aktien. Die Aktie ist so alt wie die moderne Wirtschaft. An ihrer Idee und Funktion hat sich auch in den letzten vier Jahrhunderten nicht viel geändert. Kursturbulenzen an den internationalen und/oder nationalen Börsen können ein professionelles Aktieninvestment kaum in ernsthafte Schwierigkeiten bringen. Auf der Suche nach aussichtsreichen Unternehmen dürfen die Fondsmanager das aktuelle Kursgeschehen zwar nicht beiseite liegen lassen, aber sie dürfen auch nicht der allgemeinen Hektik folgen, indem sie zahlreiche Kauf- und Verkaufsentscheidungen für ihre Sondervermögen treffen. Vielmehr müssen sie aufgrund der gesetzlichen Vorschriften einen ziemlich streng gefassten Anforderungskatalog beachten.
Aktienfonds bündeln das Risiko
Aktienfonds weisen gegenüber einer Direktanlage in Aktien viele Vorteile für Anleger auf. Hier werden Aktien verschiedener Aktiengesellschaften quasi in einen Topf geworfen und damit die Risiken auf viele Werte gestreut. Die Auswahl der einzelnen Papiere und die laufende Überprüfung der Mischung erfolgt durch die Experten der Fondsgesellschaft nach dem Prinzip der gesunden Ertrags- und Risikomischung. Das bedeutet, dass die Einzelwerte in den Aktienfonds danach ausgesucht werden, dass sie optimale Erträge bei möglichst geringem Risiko erzielen. Als Anleger kaufst du Anteile an einem Aktienfonds und bist damit an allen Aktien des Fondsvermögens beteiligt. An ihrem jeweiligen Kurswert, ihren laufenden Erträgen und ihren Wachstumschancen.
Unterschiedliche Ausrichtungen
Wenn wir uns einmal näher mit dem Thema Aktienfonds beschäftigen, werden wir sehr schnell feststellen, dass es „den“ Aktienfonds schon lange nicht mehr gibt. In den letzten Jahren haben sich die unterschiedlichsten Anlagestilrichtungen etabliert, die dem Anleger heute ein sehr breites Anlagespektrum bieten. Der einzige gemeinsame Nenner dieser unterschiedlichen Varianten sind nur noch die Aktien als Basis-Anlageinstrument. Länderfonds und Regionalfonds
Länderfonds
Diese Aktienfonds beschränken die Anlage ihres Sondervermögens auf Aktien von Unternehmen eines bestimmten Landes. Dadurch binden sich Länderfonds natürlich sehr eng an die wirtschaftliche Entwicklung dieses Landes. Bei gut entwickelten Kapitalmärkten, wie wir sie in den großen Industrienationen vorfinden, ist eine solche Strategie sinnvoll, weil sie dem Anleger eine konzentrierte globale Ausrichtung ermöglicht. Bei kleineren Staaten, die noch im Aufschwung sind, können Länderfonds aber auch spekulativ werden, da die meist noch schwach entwickelten Börsen im Vergleich zu den großen Märkten wenig Umsatz aufweisen, das heißt wenig liquide sind.
Wenn ein Fondsriese einen speziellen Länderfonds für Thailand eröffnet und an diesem kleinen Markt in großem Umfang Aktien kauft, so kann allein das schon zu einem Anstieg der Aktienkurse führen. Angesichts dessen werden viele Anleger auf den fahrenden Zug aufspringen und ebenfalls Aktien in Thailand kaufen, was die Kurse noch weiter nach oben treibt. Wenn anschließend viele Anleger unter dem Eindruck der hohen Kurse Kasse machen wollen und ihre Aktien wieder zum Verkauf anbieten, die kleine Börse das Angebot aber wegen des engen Marktes nicht aufnehmen kann, kommt es schnell zum rasanten Kursverfall und in manchen Fällen sogar zum Crash.
Bei größeren Anlageländern, wie zum Beispiel Deutschland, Italien, USA oder Kanada, lassen sich mit Länderfonds relativ gute Renditen erwirtschaften. In Einzelfällen sind Direktengagements in den genannten Ländern mit einigen Problemen verbunden. Vor allen Dingen kennen die meisten Anleger die Märkte zu wenig und wissen so gut wie gar nichts über die dort ansässigen Unternehmen. Für private Anleger ist es so gut wie unmöglich, die Bilanz eines kanadischen oder italienischen Unternehmens einzusehen. Und selbst wenn sie eine solche Bilanz in die Finger bekommen würden, hätten sie gewisse Schwierigkeiten, sie sachkundig auszuwerten.
Solche Probleme lassen sich mit dem Kauf von Anteilen eines Länderfonds umgehen. Die großen Investmentgesellschaften unterhalten für ihre Aktienfonds meistens Niederlassungen in den betreffenden Ländern und lassen ihre Länderfonds von einheimischen Profis vor Ort führen. Wenn du in einen Länderfonds investierst, solltest du stets darauf achten, dass der Anteil des Sondervermögens, der laut Satzung des Aktienfonds in dem entsprechenden Land angelegt werden soll, möglichst hoch ist, das heißt mindestens über 50 Prozent liegt. Darüber hinaus ist es von Vorteil, wenn die Investmentgesellschaft in dem betreffenden Land vertreten ist, in dem der Länderfonds investiert.
Regionalfonds
Diese Aktienfonds investieren ausschließlich in Aktien von Gesellschaften, die ihren Sitz in einer bestimmten Region haben, zum Beispiel in Nordamerika, Südostasien,Europa oder Nordeuropa und Skandinavien. Sie sind damit den Länderfonds sehr ähnlich. Für die Anleger haben diese Regionalfonds dieselben Vor- und Nachteile wie die Länderfonds auch. Sie können zwar Ihr Geld in einer speziellen Region anlegen, wenn sie erwarten, dass eine stürmische Aufwärtsentwicklung bevorsteht, andererseits hat der Manager des Aktienfonds so gut wie gar keine Chance, das Fonds-Vermögen nachhaltig zu vermehren, wenn der Aufschwung an dieser Region vorbeigehen sollte. Wie bei den Länderfonds auch, schwankt die Wertentwicklung der Regionalfonds bisweilen ziemlich stark. Deshalb solltest Du immer einen längerfristigen Anlagehorizont zugrunde legen.
Branchenfonds
Branchenfonds sind Aktienfonds, die ihre Anlagepolitik auf Aktien bestimmter Wirtschaftsbereiche konzentrieren. Zu den Branchenfonds zählen in erster Linie Rohstofffonds, Energiefonds, Ökofonds, Gesundheitsfonds und die Schwerpunktbranchen Hightech, Telekommunikation und Biotechnologie. Für eine branchenspezifische Anlage steht dem Investor heute eine große Auswahl an verschiedenen Branchenfonds zur Verfügung, und es kommen laufend weitere Aktienfonds mit neuen Themen hinzu. Ein Überblick ist für den Laien fast schon genauso schwierig wie über die gesamte Palette der Aktienfonds. Branchenfonds stehen in der Beliebtheitsskala der Anleger ganz oben. Wenn allerdings bestimmte Branchen oder Themen aus der Mode kommen, gehen leider auch die Kurse dieser Aktienfonds allzu oft schnell wieder zurück.
Ökofonds
Ökofonds sind nicht so ‚Öko’, wie der Name vermuten lässt. Auch bei Ökofonds handelt es sich um Aktienfonds und damit um eine Anlage in Aktien. Mit all ihren Chancen und Risiken, sprich Kursschwankungen. In den vergangenen Jahren ist der Stellenwert des Umweltschutzes in den Industriestaaten deutlich gestiegen. Um diesem Trend gerecht zu werden, haben die Investmentgesellschaften ökologisch orientierte Aktienfonds aufgelegt, die man eben als Ökofonds bezeichnet. Ökofonds, die man auch als Umweltfonds bezeichnet, bieten all denjenigen eine adäquate Anlageform, die nicht nur ihr Leben ökologisch ausrichten möchten, sondern auch bei der Geldanlage umweltbewusst denken.
In der Gattung der Ökofonds unterscheidet man grundsätzlich zwei verschiedene Anlagerichtungen:
Der Aktienfonds kauft Aktien von Unternehmen, die im Bereich Umweltschutz (Wasserreinhaltung, Luftreinhaltung, Recycling, Abfallbeseitigung) tätig sind oder von Unternehmen, die den Umweltschutz vorbildlich in ihren laufenden Geschäftsbetrieb einbinden, ohne zwangsläufig direkt im Umweltschutz engagiert zu sein.
Kurzum, es sollten Unternehmen sein, die Produkte zum Schutz der Umwelt verkaufen oder die zumindest ökologisch denken und handeln. Was allerdings darunter im Einzelnen zu verstehen ist, wird nicht immer ganz klar. Große Ölkonzerne sind zum Beispiel auch große Hersteller von Solarzellen und gleichzeitig mitverantwortlich für den Treibhauseffekt. Ökofonds sind also im konkreten Fall durchaus ein zweischneidiges Schwert. Eine Auswahl und Festlegung lupenrein ökologisch handelnder Unternehmen dürfte so gut wie unmöglich sein.
Anleger, die einen Ökofonds zeichnen, müssen aber im Hinblick auf die Rendite nicht zwangsläufig Kompromisse eingehen. Bei richtigem Timing kann ein Ökofonds durchaus auch finanziell gesehen eine gute Anlage sein. Aber auch die Umweltbranche kann sich nicht ganz von der Weltbörsenentwicklung abkoppeln. Umweltschutz ist zwar eine Wachstumsbranche, aber es ist auch eine Branche, deren Auftragslage von den Regierungen mitbestimmt wird. Ist die Staatskasse aber einmal leer, werden auch die Maßnahmen zum Umweltschutz aufgeschoben oder verwässert. Andererseits lösen sich die Probleme des Umweltschutzes nicht von selbst, so dass diese Themen allenfalls kurzfristig einmal von der politischen Tagesordnung verschwinden dürften. Darin liegt die große Chance der Ökofonds.
Rohstofffonds
Diese Aktienfonds investieren in Aktien von Unternehmen, deren wesentliche Ertragssäule die Rohstoffgewinnung darstellt. Zu den wichtigsten metallischen Rohstoffen gehören Aluminium, Blei, Kupfer, Nickel, Zink und alle Edelmetalle. Steigt weltweit die Industrieproduktion an, dann wirkt sich das in einer erhöhten Nachfrage nach Rohstoffen aus. Das Timing einer konkreten Anlageentscheidung hängt sehr stark vom Konjunkturverlauf und den politischen Verhältnissen ab. Wenn die Konjunktur im Aufschwung ist, ziehen die Rohstoffpreise erfahrungsgemäß an. Am deutlichsten ist der Anstieg, wenn die Konjunktur weltweit synchron an Fahrt gewinnt. Wenn die Preise für Rohstoffe anziehen, verbessern sich naturgemäß auch die Gewinnaussichten der Unternehmen, die diese gewinnen und verarbeiten.
Durch den Kauf eines Rohstoff – Aktienfonds kannst du an der positiven Entwicklung der Branche teilhaben und investierst in einen stark zyklischen Markt, der gerade in wirtschaftlichen Aufschwungphasen enorme Gewinne durch spekulative Käufe und Verkäufe erwarten lässt. Aus diesem Grund sind Rohstoff – Aktienfonds eine empfehlenswerte Portfoliobeimischung und bieten gegenüber der Direktanlage an den Rohstoffmärkten erhebliche Vorteile.
Emerging-Market-Fonds
Diese Aktienfonds investieren traditionell in Aktien von Gesellschaften aus den so genannten Schwellenländern. Das sind zum Beispiel Südamerika, Osteuropa und auch Südostasien. Da in diesen Ländern die industrielle Entwicklung bei Weitem noch nicht so fortgeschritten ist wie in den westlichen Ländern, herrscht dort natürlich eine gewisse Goldgräberstimmung vor, die spekulationsfreudige Investoren und natürlich Aktienfonds anlockt. Es gilt: Von Anfang an bestmöglich vom erhofften wirtschaftlichen Aufschwung und der industriellen Entwicklung profitieren. Um der Euphorie und der verstärkten Nachfrage gerecht zu werden, schuf man mit den Emerging-Market Aktienfonds das entsprechende Instrument für den Anleger. Die Idee war auch sehr erfolgreich, wie die Spitzenergebnisse einiger dieser Aktienfonds in der Vergangenheit gezeigt haben. Andererseits sind junge Volkswirtschaften noch nicht sehr stabil, und die Volatilität an den Aktienmärkten ist entsprechend hoch.
Spezielle Aktienfonds mit Besonderheiten
Um dem Anlegerpublikum Aktienfonds besonders schmackhaft zu machen, lassen sich die Fondsgesellschaften immer wieder neue, spezielle Konzepte einfallen. Man nutzt besondere Markt-Gegebenheiten geschickt aus und versucht für die Anleger mit solch speziellen Aktienfonds eine gewisse zusätzliche Sicherheit, oder Renditechance, indem man zum Beispiel ausschließlich in die Topunternehmen, also überwiegend so genannte Blue Chips, investiert.
Es gibt auch spezielle Aktienfonds, die ohne Ausgabeaufschlag angeboten werden, und solche, die in Aktien sehr bekannter Unternehmen mit starken Marken investieren. Durch diese Auswahl versucht man dem Anleger zu suggerieren, dass er bei einem Engagement in bekannte Marken, wie beispielsweise Coca-Cola, Shell oder DaimlerChrysler, eine überaus sichere Anlage erwirbt. Das ist in gewissem Maße richtig; ein Freibrief für risikoloses Anlegen sind diese speziellen Aktienfonds allerdings nicht. Auch die Aktienkurse der großen Unternehmen können Schwankungen unterworfen sind.
Aktienfonds sind langfristig kaum zu schlagen
Eine der Grundregeln an den Aktienmärkten ist: Die Börse ist keine Einbahnstraße, sondern die Kurse sind ständigen Schwankungen unterworfen. Diese Kursschwankungen von Aktien (und Aktienfonds), die man auch Volatilität nennt, fallen im Vergleich zu anderen Fondsarten und anderen Anlagemedien in der Regel höher aus. Für kurzfristige Investitionen sind Aktienfonds deshalb auch nur bedingt geeignet und sollten gut überlegt werden. Die Risiken, die aus dieser erhöhten Volatilität entstehen, reduzieren sich aber deutlich, je länger der Anlagezeitraum gewählt wird.
Wenn du in Aktienfonds investieren möchtest, solltest du einen Anlagehorizont von mindestens fünf bis zehn Jahren haben. Kommt es während dieser Zeit zu Rückschlägen an den Börsen kommen, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die entstandenen Kursrückgänge bei einem Anziehen des Börsenklimas auch wieder ausgeglichen werden können. Als Ansparinstrument über einen sehr langen Zeitraum (z.B. 20 Jahre) gelten Aktienfonds ohnehin als unschlagbar. Mit deutlich über 7 Prozent jährlichem Zuwachs führen Aktienfonds bei einer Anlagedauer von 20 bis 30 Jahren auch die Statistiken unangefochten an. Besonders dieses Faktum macht Aktienfonds für die Altersvorsorge besonders attraktiv.
Fazit
Aktienfonds sind in der Summe ihrer Eigenschaften sehr gut für einen effizienten Vermögensaufbau sowie für eine höchst rentable Vermögensanlage in idealer Weise geeignet. So breit das Spektrum an Aktienfonds mit unterschiedlichen Anlageschwerpunkten ist, so lässt sich darunter für jeden Anlegertyp das für ihn passende Produkt finden. Langfristig betrachtet sind Aktienfonds ein sehr renditestarkes, transparentes Anlageprodukt, dessen Kurse börsentäglich festgestellt und veröffentlicht werden. Anfallende Kosten, wie Ausgabeaufschlag und Verwaltungsgebühr werden ebenfalls publiziert. Dazu kommt die Flexibilität der Aktienfonds durch jederzeit mögliches Veräußern der Anteile ohne zusätzliche Kosten.
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