Private Altersvorsorge ist aktueller denn je

Wieder einmal geht es um die Rente. Eigentlich mehr darum, wie der Staat sie sichern und finanzieren will. Aktienrente hin oder her, eine zusätzliche private Altersvorsorge ist auch in diesen Tagen aktueller denn je

Immer wieder sonntags kommt die Ernüchterung… So, oder ähnlich könnte man in an diesen bekannten Schlager einstimmen, wenn Bundesbürger über eine private Altersvorsorge nachdenken. Dass die gesetzlichen Rentensysteme in dieser Form nicht mehr ausreichend sein werden, hat man unlängst auch in der aktuellen Regierung erkannt. Leider etwas spät. Aber lieber spät, als zu spät oder gar nie! Im Rahmen der Reformen der letzten Jahre hat man versucht, die Bedeutung der gesetzlichen Rente zu verringern, indem der Staat die Bürger dazu bewegt, verstärkt in ihre private Altersvorsorge zu investieren. Zusätzlich und bei gleich bleibend hohen Beiträgen für die gesetzliche Rentenversicherung. Dafür wurden staatliche Förderungsprogramme geschaffen, wie zum Beispiel die Riester-Rente.

Ein neue, aktuelles Schlagwort heißt: Aktienrente! Eine super Idee, die die Regierung das hat. Aber so neu ist die doch gar nicht. Andere Länder, wie beispielsweise in Skandinavien machen seit Jahre erfolgreich vor, wie das geht. Ob die Aktienrente nun das Ei des Kolumbus für die Deutsche Rentenversicherung ist, wird sich herausstellen. Fakt ist: Ohne zusätzliche private Altersvorsorge geht es schon heute fast nicht mehr. Für Euch und mich, die wir zu einer Generation gehören, die nur noch einen Bruchteil ihres Einkommens an Rente bekommen werden, ist die gezielte private Altersvorsorge eine Pflichtübung, sofern wir unseren gewohnten Lebensstandard halten oder sogar im alter noch etwas verbessern wollen.


Private Altersvorsorge. Hoch much Money do we need?

Die so genannte „Eckrente“, welche nach dem Willen des Gesetzgebers nach 45 Jahren Beitragszahlung 70 Prozent des letzten Nettogehalts vor dem Ruhestand bringen soll, hat in der Praxis aus den verschiedensten Gründen keinerlei Bedeutung mehr. Das tatsächlich für dich als heutigen Beitragszahler im Lebensabend vorfindbare Rentenniveau wird in den meisten Fällen maximal das Sozialhilfeniveau erreichen. Grund dafür sind zum einen die teilweise deutlich unter 45 Jahren liegende Lebensarbeitszeit, die Kluft zwischen Renten- und Gehaltssteigerungen und die geringen Einkommenshöhen der ersten Berufsjahre. Der Leitgedanke, der dem am 11.05.2001 von der Regierung beschlossenen Altersvermögensgesetz zugrunde lag, das Eckrentenniveau bis zum Jahr 2030 – bei gleichzeitiger weitgehender Beitragsstabilität – nicht unter 67 Prozent sinken zu lassen, hat mit der Realität zukünftiger Rentner nichts mehr gemein. Er ist blanke Theorie! Die zukünftige Altersrente einer heute 40jährigen Person wird auch nach 45 Beitragsjahren nicht über 50 Prozent ihres letzten Nettoeinkommens liegen.


Must-have: Eine solide private Altersvorsorge

Die gerade aufgezeigte Problematik betrifft nicht nur den einzelnen zukünftigen Rentner, sondern unser gesamtes Sozialversicherungssystem. Es stellt sich nämlich die ganz berechtigte Frage ob denn das seit 1957 bestehende Umlageverfahren überhaupt noch zeitgemäß ist. Wir wissen ja, dass bereits heute gut ein Drittel der Rentenzahlungen nicht mehr durch Beiträge gedeckt sind, sondern durch staatliche Zuschüsse finanziert werden müssen. Zum Glück hat die Politik vor Jahren gehandelt und mit dem Altersvermögensgesetz sowie der Rentenreform ein die gesetzliche Rentenversicherung flankierendes, staatlich gefördertes Kapitaldeckungsverfahren möglich gemacht.

Dabei wurde auch erstmals eine staatlich subventionierte private Altersvorsorge eingeführt, die einen Katalog unterschiedlicher Finanzdienstleistungsprodukte anbietet. Zusätzlich zu den existierenden Klassikern der privaten Altersvorsorge wurden auch Bank- und Fondssparpläne als zertifizierte Altersversorgungsverträge geadelt. Darüber hinaus hat man die betriebliche Altersversorgung deutlich verbessert und sogar um einen weiteren Versorgungsweg, den Pensionsfonds erweitert. Diese gesetzlichen Regelungen unterstreichen, dass nur die Eigeninitiative eines jeden einzelnen Bürgers eine Altersversorgung gewährleisten kann, die sich am individuellen Bedarf orientiert. Für die private Altersvorsorge gilt das heute sehr viel stärker als noch vor zehn Jahren. Und zwar aus folgenden Gründen:

 Die Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung werden im Verhältnis zum letzten Nettoeinkommen vor Rentenbeginn gravierend unter dem Eckrentenniveau liegen.
 Das Anspruchsdenken eines zukünftigen Rentners wird auf einem deutlich höheren Niveau liegen, als heute bzw. in der Vergangenheit.

Das hat natürlich mit einer weiteren spürbaren Zunahme der statistischen Lebenserwartung, einer gestiegenen Rüstigkeit im Alter, einer zeitlich verschobenen Verwirklichung des Wunsches nach Kindern verbunden mit Ausbildungsfinanzierung bis in die Rentenphase hinein zu tun. Und selbstverständlich einem stark gestiegenem Freizeit- und Reiseangebot. Mangelnde Eigeninitiative bedeutet entweder, auf vieles verzichten zu müssen, was das Alter schön und lebenswert machen könne, oder anderen „auf der Tasche zu liegen“. Du darfst also die gesetzliche Altersversorgung der Zukunft auf keinen Fall mehr als Vollabsicherung ansehen, sondern lediglich als eine Grundabsicherung!


Wie sieht eine effiziente private Altersvorsorge aus?

Eine private Altersvorsorge ist nur dann effizient, wenn sie:

 sich am Bedarf der zu versorgenden Person orientiert,
 möglichst frühzeitig begonnen wird,
 eine optimale Kombination aus betrieblicher und privater Versorgungsmöglichkeiten anstrebt,
 unterschiedliche Vorsorgeinstrumente bzw. –produkte einbezieht und last but not least
 innerhalb der Versorgungsprodukte auch das Risiko streut und damit minimiert sowie das Ertragspotenzial optimiert.

Wenn du das alles richtig machst, dann hast du die perfekte Altersversorgung! In jedem Fall solltest du mit deiner Eigeninitiative in Sachen private Altersvorsorge so früh wie nur möglich beginnen. Warum? Weil Zeit nun mal buchstäblich Geld ist! Ich möchte dir das an dem folgenden Beispiel verdeutlichen:

Die erfolgreichsten Aktienfonds haben in den letzten 25 Jahren eine durchschnittliche Rendite von circa 7 Prozent p.a. erwirtschaftet. Wenn du vor 25 Jahren begonnen hättest, monatlich 150 € in einem Sparplan eines Aktienfonds anzulegen, dann beliefe sich der Wert deiner Fondsanteile heute auf circa 120.000 €.

Auch so geht Aktienrente für jeden. Es lohnt sich in jedem Fall, so frühzeitig wie nur möglich damit zu beginnen, in Eigeninitiative deine private Altersvorsorge voranzutreiben.