Wer etwas wirklich gut machen will, der braucht dazu Plan und Strategie. So lautet eine gut gemeinte Regel. Gilt das auch für die Börse? Na klar! Die meisten Top-Spekulanten haben ihre Trading Strategien. Sie gehen nach Plan und mit System vor. Das solltest du auch tun
Viele Hobby-Trader stellen immer wieder die Frage: Welche Trading Strategien gibt es? Und: Welche ist die beste? Zwei einfache und berechtigte Fragen. Doch leider gibt es darauf keine einfache Antwort. Denn Trading Strategien gibt es viele. Zuerst sollten wir uns den Unterschied zwischen Trading-Arten und Trading-Strategien vor Augen führen. Eine Trading-Art ist zum Beispiel das ‚Daytrading’, bei dem du kurzfristig, längstens innerhalb eines Handelstages eine Position eröffnest und wieder schließt. Daytrading ist also die kurzfristige Art des Börsenhandels. Noch kurzfristiger die die Art des ‚Swingtrading’. ‚Positionstrading’ und ‚Scalping’ hingegen sind mittel- und langfristige Trading-Arten. Doch zurück zu der Frage ‚Welche Trading Strategien gibt es?’
Mit einer Trading Strategie legst du deinen persönlichen, systematischen Weg fest, um an der Börse zu agieren. Natürlich sollte das Ziel des Weges darin bestehen, möglichst hohen Profit zu erwirtschaften. Aber das ist leider viel leichter gesagt als getan. Die Basis aller Trading Strategien ist zunächst einmal die Definition, wie deine individuelle Börsenphilosophie aussehen soll. Möchtest du auf langfristige Trendbewegungen setzen, oder ziehst du es vor, kurzfristige Schwankungen auszunutzen? Das wirklich große Geld wird an der Börse natürlich mit den langen Trends verdient. Darüber hinaus reduziert eine langfristige Strategie die Kosten und Gebühren und erhöht damit die Chance auf sicheren Profit deutlich.
Dein Typ ist ausschlaggebend für deine Trading Strategie
Bist du eher Trendfolger oder agierst du lieber gegen den Trend? Liegen dir die Aktienmärkte besser, oder fühlst du dich wohler mit Schweinebäuchen und Orangensaftkonzentrat? Das sind wichtige Fragen, die du beantworten musst, um eine halbwegs vernünftige Trading Strategie zu entwerfen. Als nächstes solltest du dir Gedanken darüber machen, mit welchen Indikatoren und Analysetechniken du deine Arbeit unterstützen willst oder kannst. Im weiteren Sinne ist es auch eine Trading Strategie, (anfangs) auf Empfehlungen eines Börsenbriefs hören oder sich auf einen Markt (z.B. den deutschen Aktienmarkt) zu beschränken, den du problemlos selbst analysieren kannst.
Die Frage, welche Trading Strategien es gibt und welche für dich interessant sein kann, beantwortest du auch damit, in dem du zuerst einmal den Markt oder die Märkte festlegst, in denen du aktiv werden willst. Trading Strategien für Zinsmärkte sind zwar empfehlenswerte Märkte für Terminmarkt-Einsteiger, denn sie bieten solide Trends und überschaubare Volatilitäten. Aber sie taugen als Trading Strategie für den Aktienmarkt wenig bis nichts. Wenn du als Einsteiger den Aktienmarkt im Visier hast, rate ich dir, zunächst auf Indizes zu spekulieren. Waren- und Devisenmärkte solltest du erst dann ins Visier nehmen, wenn du in etwas ruhigeren Märkten Erfahrungen gesammelt hast. Auch das gehört zu einer Trading Strategie!
Es gibt viele Trading Strategien, aber eines haben sie gemeinsam…
Das Ausarbeiten und Festlegen deiner grundsätzlichen Trading Strategie hat nichts mit unnötiger Arbeit zu tun. Im Gegenteil! Du erziehst dich selbst dazu, deine Arbeit nach Plan und System zu verrichten.
Mein Tipp:
Versetze dich in die Lage eines Fondsmanagers, der einen neuen Fonds auflegen will. Um Kunden dafür gewinnen, musst du das, was du mit deine Fonds erreichen wollen, klar kommunizieren können. Das heißt: Deine Trading Strategie muss klar ausdrücken, was du beim Handel an der Börse erreichen und was du dazu tun willst.
Grundlegende Trading Strategien können beispielsweise so definiert werden: „Ziel ist es, mit dem Tradingkonto auf mittel- bis langfristige Trend ins den europäischen Aktienmärkten zu spekulieren. Um das Risiko anfangs so gering wie möglich zu halten, werden im ersten Jahr ausschließlich Optionen auf deutsche und europäische Aktien gehandelt. Der Gesamtmarktanteil im Konto wird mit 20 Prozent berücksichtigt. Dazu werden Optionen auf Index-Futures eingesetzt. Für die Handelsentscheidungen wird der Börsenbrief XY abboniert…“ Das wäre eine glasklar definierte Trading Strategie.
So oder ähnlich könntest du deine Trading Strategie formulieren. Wichtig ist stets, dass du sehr kritisch vorgehst und deine eigenen Vorgaben genau einhältst. Lege, wenn möglich, bei der Trading Strategie gleich von vornherein genau fest, welche Auftragsarten du einsetzen willst oder musst. Das hängt natürlich stark davon ab, an welcher Börse du handelst, mit welchem Handelsansatz und mit welchem Broker. Stimme deine Trading Strategie mit deinem Broker gleich zu Beginn ab und lege dich in deinem Plan darauf fest.
Last but not least…
Wie du siehst, geht es gar nicht darum, welche und wie viele Trading Strategien es gibt. Das sind unzählige. Welche davon gut und erfolgreich ist, liegt wohl immer im Auge des Betrachters. Jede Trading Strategie muss individuell auf den Händler zugeschnitten sein. Sie hängt auch davon ab, welchen Zeitaufwand du investieren kannst und welchem Handelsart dir sympathisch ist. Jeder von uns hat einen unterschiedlichen Alltag. Viele haben nicht die Zeit, oder keine Lust, den ganzen Tag Aktiencharts zu studieren und Infos zu lesen. Das ist o. k! Solange du für dich eine Trading Strategie entwickelst, bei sich dein Handel gut in den Alltag integrieren lässt.
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