Geldanlage ist ganz einfach. Du suchst dir rentable Anlagemöglichkeiten, investierst alles, was du übrig hast und schaust zu, wie die Geld mehr und mehr wird. So weit so gut. Aber falsch! Wie viele Dinge im Leben funktioniert auch die Geldanlage nur, wenn du nach einer ausgeklügelten Strategie vorgehst
„Ja, der hat es wirklich drauf“, meinte ein etwas wohlbeleibter Herr, der sich eines Abends am Nebentisch in meinem Lieblingsbiergarten mit seinen Kumpels über einen bekannten US-Investor unterhielt. „Der legt sein Geld immer in den richtigen Sachen an und ist damit stinkreich geworden.“ Das Thema Geldanlage ist ein beliebtes Thema und bekannte Investoren werden bejubelt, wie Popstars. Aber was ist das Geheimnis dieser erfolgreichen Anleger? Wie schaffen sie es, aus ‚wenig Asche eine Menge Kohle zu machen’? Eines ihrer Geheimnisse ist: Sie überlassen so wenig wie möglich dem Zufall, wenn es um Geldanlage geht. Vielmehr gehen sie dabei nach einer ausgeklügelten Anlagestrategie vor. Dieser Grundsatz sollte nicht nur für Großinvestoren gelten, sondern auch für dich!
Das Aufstellen einer Strategie für die eigene Geldanlage ist eine sehr wichtige und individuelle Angelegenheit. Und sie ist der erste und wichtigste Schritt für deine Geldanlage. Wenn du Erfolg haben und dein sauer verdientes und erspartes Geld vermehren willst, dann geht das nicht ohne eine Anlagestrategie. Nun gibt es sie leider nicht, die einzig wahre Erfolgstrategie für die private Geldanlage. Denn die ist immer von den einzelnen, persönlichen und individuellen Präferenzen eines Anlegers und Sparers abhängig. In diesem Artikel kann ich dich auch nicht so individuell beraten, wie in einem persönlichen Gespräch. Aber ich kann dir ein paar Tipps mit auf den Weg geben, wie ich an deiner Stelle immer vorgehen würde.
Ziele deiner Geldanlage und dein Anlagekonzept
Als erstes stellst du ganz nüchtern deine Ausgangssituation fest. Wie viel Kapital hast du für die Geldanlage zur Verfügung? Wie sieht dein Zeithorizont aus? Wie ist deine Risikoneigung? Und so weiter. Das Ergebnis ist eine Art ‚Vermögensbilanz’. Nach dieser Erfassung folgt das Erstellen eines Konzepts für deine Geldanlage und für ein intelligentes Portfolio. Zum Beispiel für eine Auswahl von relevanten Investmentfonds. Hierbei gehst du in verschiedenen Schritten vor, die jeweils deine individuelle Situation berücksichtigen sollten. In meinen Beratungsgesprächen verwende ich bei meinen Kunden stets folgende Reihenfolge:
Liquiditätsrücklage
Sie ist der Sicherheitspuffer und ein wichtiger Aspekt der gesamten Geldanlage. Für Angestellte empfehle ich eine Rücklage von mindestens drei bis sechs Monatsgehältern. Freiberuflern und Selbstständigen einen äquivalenten Betrag ihrer Einkünfte. Diese Liquiditätsrücklage legst du am besten in einem dafür geeigneten Medium an. Das können Tagesgelder sein, Festgelder, kurzfristige festverzinsliche Wertpapiere und ähnliches. Wichtig dabei ist: Die Anlage dieser liquiden Mittel stets kurz- bis mittelfristig erfolgen. Also in einem Zeitraum von drei bis zwölf Monaten, damit sie im Ernstfall auch schnell und problemlos zur Verfügung stehen.
Steuersparende Geldanlagen
Ergibt sich aus deiner Vermögensbilanz und der Analyse deiner Ausgangsituation, dass du deine Geldanlage steuersparend gestalten solltest (dabei hilft dir ein Steuerberater oder eine vertrauenswürdiger Geldanlage – Spezialist), errechnest du der dazu verwendete Betrag sein muss. Diesen Betrag gilt es dann bestmöglich unter steuerlichen Gesichtspunkten anzulegen. Empfehlenswerte steuerlich orientierte Geldanlagen sind zum Beispiel Schiffsbeteiligungen, geschlossene Immobilien- und Beteiligungsfonds, oder auch Medienfonds. Lass dich dabei von einem Anlageberater deines Vertrauens beraten.
Konzeption des Anteils mit laufender Auszahlung
Sofern sich aus deiner Planung ergibt, dass du entweder ganz oder teilweise von deinem Vermögen leben willst, oder musst, empfehle ich dir, für diesen Betrag die geeignete Geldanlage auszusuchen und den errechneten Teil dort anzulegen. Das kann zum Beispiel auch ein dafür geeigneter Investmentfonds mit einem Auszahlungsplan sein.
Konzeption des Wachstumsanteils
Der Wachstumsanteil bei der Geldanlage ist bei einem intelligenten Portfolio der Teil, der langfristig für den größten Wertzuwachs deines Vermögens sorgen soll. Hierbei gilt es natürlich zu unterscheiden, ob dieser Bereich durch einen festen Betrag ausgefüllt und einmalig angelegt wird und/oder ob hierzu der zum Vermögensaufbau errechnete Sparbetrag angelegt werden soll. Für die Anlage dieses Wachstumsanteils gilt es, die aktuelle Konjunkturphase bestmöglich zu definieren und dementsprechend aktuell in Frage kommenden Anlagemedien (zum Beispiel Investmentfonds) für deine Geldanlage festzulegen. Auch hierbei solltest du dich von einem Vermögensberater deines Vertrauens ausgiebig beraten lassen. Je nach deinem Anlagehorizont und der aktuellen Konjunkturphase variiert der Anteil spekulativer Medien (zum Beispiel Aktien/Aktienfonds) und ggf. auch alternativen, hoch spekulativen Anlageprodukten (zum Beispiel Hedgefonds/Terminmarktanlagen).
Definition der Regionen und Märkte
Jetzt gilt es, die Regionen und Märkte zu definieren, die für deine Geldanlage berücksichtigt werden. Hierzu gleich ein Tipp von mir: Beachte stets den Grundsatz ‚Weniger ist Mehr’. Viele Privatanleger machen bei ihrer Geldanlage den Fehler, dass sie ihr Geld zu sehr streuen und auf viel zu viele Märkte und Regionen verteilen. Und dann sind sie mit der systematischen Analyse und Bobachtung dieser Märkte schlichtweg überfordert. Das anzulegende Kapital spielt bei der Geldanlage immer die Hauptrolle und ist auch in diesem Punkt das entscheidende Kriterium. Es macht wenig Sinn, einen Betrag von 30.000 Euro auf 20 verschiedene Investmentfonds zu verteilen. Du tust dir und deiner Geldanlage einen großen Gefallen, wenn du dich bei kleineren Anlagevolumina auf wenige, aber dafür gut strukturierte Aktienfonds oder einzelne Aktien konzentrierst. Lieg dein Anlagebetrag unter 10.000 Euro, ist es viel sinnvoller, wenn du deine Geldanlage auf einen guten, seriösen Investmentfonds konzentrierst, der von sich aus ein international ausgerichtetes Anlagekonzept beinhaltet.
Konzeption des Informationsflusses
Dieser Schritt wird bei der privaten Geldanlage häufig vernachlässigt. Das kann fatale Folgen für deine Anlageziele haben. Erfolgreiche Geldanlage und Vermögensverwaltung braucht in erster Linie Information über die Finanzmärkte und deren Entwicklung. Damit musst auch du dich beschäftigen! Eine oder zwei große Wirtschaftszeitungen oder Internetportale und ein guter Börsenbrief sollten zu deiner täglichen Pflichtlektüre gehören. Ein wichtiger Eckpfeiler im Gefüge der Geldanlage und Information ist der Austausch zwischen Anleger und Investmentgesellschaft, falls du in Fonds anlegst. Achte darauf, dass die von dir ausgewählte(n) Gesellschaft(en) regelmäßig Infobroschüren herausgibt, die ihre Anleger nicht nur über die Entwicklung der einzelnen Fonds, sondern auch über die Märkte und Regionen informieren. Der halbjährliche, pflichtgemäße Bericht genügt dafür nicht. Seriöse Investmentgesellschaften bieten solch einen Informationsaustausch an, was du bei deiner Geldanlage und deiner Anlageentscheidung berücksichtigen solltest.
Ausnutzung staatlicher Subventionen und Fördermöglichkeiten
Informiere dich in Sachen Geldanlage genau über deine individuellen Möglichkeiten der staatlich subventionierten und geförderten Vermögensbildung und nutze diese Möglichkeiten aus. Wenn du Riester- oder Rürup-Förderung erhalten kannst, dann nutze das auch aus. Ziehe dazu ebenfalls einen seriösen Finanz-/Vermögensberater deines Vertrauens zu Rate. Und falls du (noch) keinen hast, bist du in meiner Kunden- Community herzlich willkommen.
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