Optionen und Optionsscheine haben die Finanzmärkte in den letzten Jahren im Sturm erobert. Vor allem im Aktienmarkt kannst du mit Optionen Millionen machen. So sagt man. In der Tat bieten sie für das Trading gute Möglichkeiten auf enorm hohe Profite. In diesem Artikel erkläre ich dir die Basics von Optionen.
Anders als bei den Futures kann man sich unter Optionen bereits etwas Konkretes vorstellen. Eine Option ist im juristischen Sinne das Recht auf etwas. Es bezieht sich auf eine bestimmte Menge, einen bestimmten Basiswert (Aktie, Ware, Metall, Indexstand o.ä.), einen bestimmten Zeitraum und darauf, das Objekt der Begierde zu kaufen oder zu verkaufen. Parallelen zu den Futures sind ei Optionen also durchaus vorhanden. Während du jedoch bei einem Future einen verbindlichen Vertrag eingehst, der erfüllt werden muss, kaufst du mit der Option lediglich das Recht, ein Objekt zu einem bestimmten Preis an einem bestimmten Termin entweder kaufen oder verkaufen zu können.
Grundlagen von Optionen
Eine Option ist damit also ein zeitlich begrenzter Vertrag zwischen zwei Partnern, der für den Käufer das Recht und für den Verkäufer die Pflicht zum Inhalt hat, eine bestimmte Menge eines Objekts zu einem fest vereinbarten Preis zu beziehen oder zu veräußern. Während dir bei einer Kaufoption (Call-Option) das Recht zum Kauf bzw. bei einer Verkaufsoption (Put-Option) das Recht zum Verkauf des entsprechenden Objekts zusteht, übernimmt der Verkäufer dieser Option die Pflicht zur Lieferung bzw. zur Abnahme des Objekts. Für die Übernahme dieser Verpflichtung verlangt der Optionsverkäufer (Stillhalter) vom Optionskäufer einen Preis. Diesen nennet man Optionsprämie.
Optionen sind auf verschiedene Objekte möglich. Das Objekt der Begierde nennt man Basiswert. Wie auch bei Futures lassen sich Optionen in unterschiedliche Kategorien einteilen. Zum Beispiel Optionen auf Wertpapiere, Indizes, Waren und Währungen. Das in der Option verbriefte Recht auf Kauf oder Verkauf eines Basiswertes ist zeitlich limitiert und verfällt an einem festgelegten Termin, dem Verfallstag. Man unterscheidet weiterhin, ob eine Option nur am Ende der Laufzeit ausgeübt werden kann (europäische Art) oder zu jedem x-beliebigem Zeitpunkt (amerikanische Art).
Basismerkmale von Optionen
Die Standarisierung der Produkte ist das wichtigste Merkmal der Terminbörsen und verleiht dem Markt Funktionsfähigkeit, Transparenz und Liquidität. Dies gilt für Optionsmärkte genauso wie für Futuresmärkte. Im Detail zeichnen sich Optionen dadurch aus, dass sie den Vertragspartnern das Recht einräumen bzw. die Pflicht auferlegen,
eine bestimmte Anzahl
einer bestimmten Ware
an (europäisch) oder bis zu /amerikanisch) einem bestimmten Termin
zu einem vorher definierten Preis
zu kaufen (Call-Option) bzw, zu verkaufen (Put-Option)
wobei für die Gewährung dieses Rechts ein Preis zu zahlen ist.
Die kleinste, handelbare Einheit ist eine Option. Sie wird von den einzelnen Optionsbörsen festgelegt und gilt grundsätzlich für alle an dieser Börse gehandelten Optionen. Auch die Verfallstermine von börsengängigen Optionen unterliegen der Standarisierung. Meist der letzte Handelstag der dritte Freitag eines Verfallsmonats, sofern dieser ein Börsentag ist. Andernfalls gilt der davor liegende Börsentag. Nun ist es aber keineswegs so, dass Optionsgeschäfte mit beliebigem Verfallsmonat abgeschlossen werden können. Auch die am Abschlusstag zur Verfügung stehenden Verfallsmonate standardisiert und richten sich nach genau festgelegten Zyklen.
Preise von Optionen
Der Preis, zu dem der Inhaber einer Call-Option die Basiswerte kaufen bzw. verkaufen kann, wird als Basispreis bezeichnet. Es kann nicht jeder Preis gehandelt werden! Vielmehr gibt es für die Basispreise eine Staffelung in Abhängigkeit vom Kassakurs. Der einzige Punkt, der nicht standardisiert ist, ist der Preis für die Option, der Optionspreis (auch Optionsprämie oder Premium genannt). Doch auch hier gibt es eine Einschränkung. So ist meist die zweite Stelle hinter dem Komma von der Börse limitiert. Der Optionspreis wird mit der Anzahl des Basiswertes multipliziert.
Beispiel
Der Wert des XY-Call auf eine Aktie wird mit 10 € angegeben und kostet effektiv: 10 € x 50 Stück Akten = 500 €
Verschiedene Klassen von Optionen
Alle Optionen, die sich auf denselben Basiswert beziehen, bezeichnet man als eine Optionsklasse. Optionen derselben Klasse, vom gleichen Typ, mit gleicher Basis und gleichem Verfallsdatum nennt man Optionsserie. Aufgrund der Standarisierung und damit der Börsensgängigkeit von Optionen sind die Ausübung bzw. der Verfall nicht die einzigen Möglichkeiten, sich aus einer Option zu lösen. Man kann diese auch während ihrer Laufzeit problemlos veräußern.
Basiswerte von Optionen
Optionen gibt es heute auf nahezu alle Finanzmarktprodukte. An der EUREX werden beispielsweise Optionen auf alle wichtigen europäischen Aktien angeboten. Selbstverständlich kannst du auch Optionen auf US-Aktien kaufen. Die wichtigste Börse für US-Aktienoptionen ist die Chicago Board Options Exchange (CBOE), die 1973 gegründet wurde und auch heute noch die größte Optionsbörse der Welt darstellt. Neben Optionen auf Aktien kannst du natürlich auch Optionen auf Aktien-Indizes handeln. Da bei Index-Optionen eine tatsächliche Lieferung in der Praxis zu kompliziert wäre, bedient man sich des Cash-Settlement. Das heißt: Du bekommst bei Ausübung der Option die entsprechende Differenz in bar verrechnet.
Neben dem Aktienmarkt sind die Kapital- und Geldmarktprodukte Gegenstand vieler Optionen. Im Gegensatz zur Aktienoption erhält man in der Regel bei Ausübung aber nicht die effektiven Wertpapiere, sondern einen zugrunde liegenden Futures-Kontrakt. Waren, Metalle und Rohstoffe hingegen sind Gegenstand vieler US-Optionen (Commodity Options). Wie bei Optionen auf Kapital- und Geldmarktprodukte erhält man bei Ausübung nicht die effektiven Waren, sondern meistens einen zugrunde liegenden Futures-Kontrakt.
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