Was ist eine Investmentbank

Sie gehören zu den mächtigen Akteuren auf den internationalen Finanzmärkten. Die Investmentbanken. Ihre milliardenschweren Geschäfte finden meist im Hintergrund statt. Dort, wo der ‚normale‘ Anleger keinen Einblick hat. Aber was ist eine Investmentbank und was macht sie? Ich erkläre euch in diesem Artikel den Background dieser einflussreichen Player

Viele von euch haben die klangvollen Namen schon einmal gehört: Goldmann Sachs, Morgan Stanley, JP Morgan Chase usw. Die großen Investmentbanken haben überall dort ihre Finger im Spiel, wenn es um Firmenübernahmen geht, um Börsengänge oder Finanztransaktionen. Die Aufgaben einer Investmentbank sind breit gestreut. Sie führt Unternehmen an die Börse, berät Firmen bei Umstrukturierungen, bei Fusionen und beim Kauf und Verkauf von Beteiligungen. Dazu bietet eine Investmentbank ihren Kunden auch verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten. Als Entlohnung erhält sie für ihre Tätigkeit in der Regel eine Provision, die sich am Wert der jeweiligen Transaktion orientiert. Da es bei solchen Geschäften fast immer um exorbitant große Summen geht, könnt ihr euch selbst ausrechnen, wie lukrativ solche Deals für eine Investmentbank sind.


Die ‚Deal-Maker‘ beschränken sich aber längst nicht mehr auf das klassische Beratungsgeschäft. Eine Investmentbank nimmt auch aktiv am Handel mit Wertpapieren und Finanzinstrumenten teil. Das heißt: Sie kauft und verkauft sie. Zum einen im Auftrag und auf Rechnung ihrer Kunden, aber auch auf eigene Rechnung. Dabei agiert eine Investmentbank genauso, wie jeder private Trader. Nur mit viel größeren Summen. Einige der großen Investmentbanken, wie beispielsweise Goldmann Sachs, erwirtschaften mit ‚Wetten‘ auf unterschiedliche Marktbewegungen sogar mehr Gewinne als im traditionellen Beratungs- und Vermittlungsgeschäft. Nicht umsonst bezeichnen so manche Insider eine Investmentbank, wie Goldmann Sachs, als überdimensionalen Hedge-Fonds mit angeschlossener Beratungsabteilung.


Die lohnenden Geschäfte einer Investmentbank

Die Geschäftsbereiche der Investmentbanken sind: Mergers & Acquisitions (Beratung bei Fusionen, Kauf und Verkauf von Beteiligungen und Unternehmen), Trading (Handel und Eigenhandel mit Wertpapieren und Finanzinstrumenten), Corporate Finance (Beratung und Unterstützung von Unternehmen in Finanzfragen), Sales (Beratung und Durchführung von Börsengängen, sowie Emissionen), Asset Management (Traditionelle Vermögensverwaltung und Anlageberatung), Research (Beobachtung und Analysieren der Finanzmärkte).


Mergers & Acquisitions

Mit Mergers & Acquisitions, also der Beratung bei Fusionen, Kauf und Verkauf von Beteiligungen und ganzen Firmen, lässt sich für eine Investmentbank besonders viel Geld verdienen. In diesem Bereich werden die ganz großen Summen bewegt, wonach auch die Provision und das Honorar der Banken berechnet wird. Eine Investmentbank berät Unternehmen und Unternehmer zum Beispiel bei Firmenzusammenschlüssen, sowie dem An- und Verkauf von Unternehmensteilen. Aufgrund ihrer weltweiten Verbindungen können Investmentbanken geeignete Übernahmekandidaten oder Käufer finden und die Kontakte zwischen den Firmen herstellen. Die Investmentbank führt die Vertragsverhandlungen, arbeitet entsprechende Verträge aus und sorgt bei Bedarf auch für die Finanzierung der Transaktion.

Trading

Der Bereich Trading ist bei einer Investmentbank für den Handel mit Aktien, Anleihen, Derivaten, Devisen und anderen Finanzkontrakten zuständig. Traditionell fungierten die Investmentbanker früher wie eine Art Großhändler für ihre unterschiedlichen Kunden. Das war ihr Kerngeschäft in diesem Segment. Heute ist das nicht mehr so. Neben ihrer traditionellen Funktion als ‚Großhändler‘ forcierten die Investmentbanken in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer mehr den so genannten ‚Eigenhandel‘. Das heißt: Die Investmentbank kauft und verkauft die Instrument mit ihrem eigenen Geld. Damit agiert sie genauso, wie jeder private Trader.

Corporate Finance

Das ist der klassische Bereich der finanziellen Unternehmensberatung bei einer Investmentbank. Darunter fällt zum Beispiel die Beratung bei Fragen von Finanzierungen für verschiedene Unternehmenstransaktionen. Das kann die Vermittlung von Krediten sein, das Auflegen und Verkaufen von Unternehmens-Anleihen, oder auch die Realisation alternativer Finanzierungsmodelle. Investmentbanken beraten teilweise auch junge Start-Ups bei der Akquise von Finanzmitteln in Form von Beteiligungen.

Sales

Zu den traditionellen Aufgaben einer Investmentbank gehören auch die Beratung und Durchführung von Börsengängen. Hierbei berät sie die Unternehmen bereits im Vorfeld bei der Planung und dem richtigen Timing für eine Börseneinführung. In diesen Bereich einer Investmentbank fallen auch und gerade Emissionen. So kreieren Investmentbanken für ihre Kunden die Auflage von Finanzierungsmodellen, die sie dann am Finanzmarkt verkaufen.

Research

Dieses Geschäftsfeld gehört ebenfalls zu den klassischen Aufgaben einer Investmentbank. In diesem Bereich sitzen die Finanzanalysten. Sie beobachten und analysieren alles, was sich auf den internationalen Finanzmärkten tut und bewegt. Das sind zum Beispiel Analysen und Bewertungen verschiedener Regionen, Unternehmen und Volkswirtschaften. Aber auch die Beobachtung, Analyse und Einschätzung von Finanzdaten einzelner Staaten gehören zur Aufgabe einer Investmentbank. Diese Daten stellt sie dann Investoren und privaten Anlegern zur Verfügung.

Asset Management

In diesem Geschäftsfeld bieten Investmentbanken die klassische Anlageberatung und Vermögensverwaltung an. Teilweise unterhalten sie eigene Fondsgesellschaften, über die sie Gelder von institutionellen und großen privaten Kapitalanlegern verwalten. Jede Investmentbank sieht sich einer großen Konkurrenz gegenüber, der sie sich jeden Tag aufs Neue stellen muss. Unter den Investmentbankern herrscht ein gnadenloser Kampf um die Vorherrschaft im Geschäft mit Aktien, Anleihen und Fusionen. Es geht nicht nur um viel Geld, sondern um sehr viel Geld, das täglich um den Globus jagt und das es für die Investmentbank zu verdienen gilt.